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AUVA: Primärversorgungseinheit im Probebetrieb

Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) testet mit einem Pilotprojekt am Standort Meidling des Traumazentrums Wien eine vorgelagerte Primärversorgungsordination, die Spitalsambulanzen entlasten soll.

Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) testet mit einem Pilotprojekt am Standort Meidling des Traumazentrums Wien eine vorgelagerte Primärversorgungsordination, die Spitalsambulanzen entlasten soll.

Die AUVA betreibt Traumazentren und Unfallkrankenhäuser an insgesamt sieben Standorten in ganz Österreich. Jährlich werden mehr als 375.000 Patienten auf medizinischem Spitzenniveau versorgt. Um die Versorgungsstruktur weiter zu verbessern, startete die AUVA am Standort Meidling des Traumazentrums Wien Ende letzten Jahres mit dem Probebetrieb einer vorgelagerten Primärversorgungsordination. Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Fialka, Ärztlicher Leiter des Traumazentrums Wien, erläutert: „Viele Patienten kommen mit Beschwerden in unsere Ambulanz, die nichts mit traumatologischer Versorgung zu tun haben, wie zum Beispiel Bienenstiche, Augenentzündungen oder Hautausschläge. Vielen von ihnen können wir nicht helfen und müssen sie erst recht weiterschicken, oft nachdem sie schon länger in der Ambulanz gewartet haben. Mit der vorgelagerten Primärversorgungsordination können wir solche Patienten ohne Wartezeit am selben Standort durch einen Arzt für Allgemeinmedizin versorgen. Der Pilotbetrieb der vorgelagerten Primärversorgungsordination startete am 1. Dezember 2020. Kooperationspartner ist die Ordination von Dr. Klaus Klapper in Meidling. Jeweils von Montag bis Freitag zwischen 12 und 17 Uhr steht ein vier- bis fünfköpfiges Team aus der Ordination bestehend aus Ärzten, Pflegepersonal und einer Administrationskraft zur Verfügung. Als Verbindungsstelle ins Traumazentrum Wien ist zusätzlich ein diplomierter Krankenpfleger anwesend. Alle Patienten, die selbstständig in das Traumazentrum Wien-Meidling kommen, werden während der Öffnungszeiten in dieser „allgemeinmedizinischen Ambulanz“ begutachtet und versorgt. Patienten, die nach der Erstuntersuchung weitere unfallchirurgische Untersuchungen oder eine Behandlung benötigen, werden an das Traumazentrum weitergeleitet. Patienten, die keine traumatologischen Beschwerden oder nur kleinere Verletzungen haben, werden gleich direkt in der Ordination behandelt und danach an niedergelassene Ärzte weiterverwiesen. „Wir freuen uns über die ausgezeichnete Kooperation und die vielfältige Unterstützung durch die AUVA. Die hausinterne Einbindung und die Arbeit im Team waren von Anfang an ausgezeichnet. So ist es uns sehr schnell gelungen, unseren Teil zur Versorgung der Patientenanliegen beizutragen“, resümiert Klapper.

Weniger allgemeine und internistische Fälle

In den vergangen drei Monaten ist der Betrieb der vorgelagerten Primärversorgungseinheit gut angelaufen. Ziel war es, Erfahrungen dahingehend zu sammeln, wie viele und welche Patienten mit welchen Diagnosen kommen. Eine erste Evaluierung zeigt: Insgesamt wurden bis Ende Februar 935 Patienten in der Primärversorgungseinheit behandelt. Am häufigsten wurden Kontusionen diagnostiziert, gefolgt von Risswunden und Schnittverletzungen sowie Verstauchungen und Zerrungen des Sprunggelenks. „Durch den Lockdown und das damit deutlich reduzierte Patientenvolumen zeigen die ersten Analysen derzeit weniger allgemeine und internistische Fälle, als wir das ursprünglich erwartet hatten“, erklärt Fialka. „Mit dem Probebetrieb sammeln wir derzeit Daten, wie die patientenorientierte und qualitätsgesicherte Versorgung von Ambulanz-Patienten, die dort eigentlich nicht hingehören, in der Praxis sichergestellt werden“, erklärt KR Peter Engelbrechtsmüller, Landesvorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien. rh

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© AUVA
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Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Fialka, ärztlicher Leiter Traumazentrum Wien. © Richard Reichhart